Deutsche Arthrose-Hilfe e.V. - Regel Nr. 2
Wärme sollte man nur auf die Muskulatur anwenden.
Wärme darf nie bei akuten Entzündungen eingesetzt werden.
Wärme schenkt Wohlbehagen, lindert Schmerzen und fördert die Heilung. Dies wussten schon die Ärzte der Antike und hatten Erfolg mit ihren Kuren in heißen Quellen und Thermalbädern. Moderne Verfahren der Wärmebehandlung knüpfen an diese Erfahrungen an. In der Gelenkbehandlung gilt es, wichtige Grundsätze zu beachten:
Wärme hat viele Wirkungen
Wann hilft Wärme, wann ist Kühlung besser und an welchen Stellen sollte man beides anwenden?
Eine Wärmeanwendung darf nur dann erfolgen, wenn das Gelenk nicht entzündet und nicht geschwollen ist. Dies gilt es stets, als Erstes zu beachten. Um Irrtümer auszuschließen, sollte des Weiteren Wärme zu keinem Zeitpunkt direkt auf das Gelenk angewendet werden. Vielmehr sollte mit ausreichendem Abstand nur die Muskulatur ober- und unterhalb des Gelenks erwärmt werden.
Kühlung kann bei einem akut entzündeten und geschwollenen Gelenk eine sehr wirksame Behandlung sein. Die Kühlung bewirkt das Gegenteil der Aufwärmung: Sie drosselt den Stoffwechsel, lindert die Gelenkhautreizung und wirkt damit abschwellend und schmerzstillend. Kühlung ist ein ungemein wirksames Schmerzmittel, das bei falscher Handhabung aber auch gefährliche Folgen haben kann. Ein zu langes und zu tiefes Abkühlen muss deshalb unbedingt vermieden werden. Die Anwendung von Kühlungsmaßnahmen – genauso wie die Anwendung von Wärme – sollte immer mit dem behandelnden Arzt abgestimmt werden.
Anwendungen
Für die Wärmeanwendung stehen heute viele verschiedene Methoden zur Verfügung. Welche Form im speziellen Fall zu bevorzugen ist, kann und sollte nur der Arzt entscheiden. Sie richtet sich nach dem jeweiligen Befund. Eingesetzt werden können zum Beispiel:
– Wärmesalben
– Wärmepflaster
– Wärmewickel
– Wärmebäder
– Wärmepackungen
– Wärmflaschen
– Heizkissen
Auch für die Kühlung eines akut entzündeten und geschwollenen Gelenkes kommen mehrere Maßnahmen infrage, die vom Arzt verordnet werden können:
– kühlende Gels
– kühlende Cremes
– Kälte-Packs
– Eisluft
Hinweis: Sowohl bei Wärme- als auch bei Kälteanwendung sollte der Patient grundsätzlich den Rat seines Arztes einholen. In vielen Fällen sind Erfolge mit diesen Anwendungen nur möglich, wenn weitere zusätzliche Maßnahmen gleichzeitig verordnet werden.