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Welt-Preis für Arthroseforschung 2016

Der Welt-Preis für Arthroseforschung wird jährlich von der Deutschen Arthrose-Hilfe und der Welt-Arthrose-Organisation gemeinsam verliehen. Der Weltpreis 2016 würdigt einen Forscher, der an vorderster Front daran mitarbeitet, Millionen von Menschen mit Arthrose Hoffnung auf Heilung zu bringen.

Jahrhundert-Fortschritt

 

Eine dünne Schicht entscheidet

 

Der gesunde Knorpel, der den Knochen schützt und der eine glatte Bewegung der Gelenke ermöglicht, ist z. T. nur einen Millimeter dick. Aber diese dünne Schicht entscheidet über ein Leben voller Freude oder ein Leben in Schmerzen und Sorgen. Unter dem Mikroskop kann man erkennen, dass diese Schicht nicht nur viele kleine Zellen enthält. Vielmehr besitzt sie auch ein Arkaden-System, das ein wahres Kunstwerk ist. Die Arkaden bilden ein engmaschiges Gitter, das so dicht ist, dass es wichtige Stoffe, die die Forscher „GAG“ nennen, nicht entweichen lässt. Die GAG haben die Eigenschaft, Wasser anzuziehen. Wird das Gelenk belastet, so wird Wasser herausgepresst. Wird das Gelenk wieder entlastet, so wird dieses Wasser wieder zurück in den Knorpel gesaugt.

Ernährung durch Pumpe

 

Dies erklärt, warum ein Wechsel von Be- und Entlastung für die Gelenke so wichtig ist. Der Gelenkknorpel enthält nämlich keine eigenen Blutgefäße, sondern ist auf diesen Pumpmechanismus angewiesen. Bei Belastung werden zusammen mit dem Wasser die Abfallstoffe in die Gelenkflüssigkeit hinein entsorgt. Bei der Entlastung saugen die GAG zusammen mit dem Wasser die wichtigen Nährstoffe hinein.

Wenn die Arkaden zerstört sind

 

Die Arkaden bestehen aus Protein und sind stark und robust. Aber sie können durch Überlastung, durch Unfälle und durch Entzündung zerstört werden. Dann gibt es an der erkrankten Stelle kein Gittersystem mehr, das die GAG zurückhalten kann. Der Knorpel verliert dann an der betroffenen Stelle die Fähigkeit, Nährstoffe aufzunehmen. Dadurch wächst der Schaden immer mehr in die Tiefe, bis schließlich Knochen auf Knochen reibt. Wenn jetzt die Belastung nicht mindestens um die Hälfte reduziert wird, werden zudem jene Knorpel-Bereiche geschädigt, die noch gesund sind. Dann wächst der Schaden auch noch in die Breite und er wird immer größer.

 

Mit dem Welt-Preis für Arthroseforschung 2016 werden die Forschungsarbeiten von Herrn Prof. Dr. med. Markus Uhl ausgezeichnet. Seine Untersuchungen können einmal Millionen von Menschen zugutekommen.

 

Verleihung an Herrn Prof. Dr. med. Markus Uhl

 

MRT-Spezialist

 

Die Entwicklung des MRT (Magnet-Resonanz-Tomographie) ist der unermüdlichen Arbeit vieler Forscher zu verdanken. Hierzu zählt der Physiker Herr Prof. Jürgen Hennig (Freiburg), aber auch viele andere. An derselben Universität sind Ärzte tätig, die sich an vorderster Front um die Weiterentwicklung der Knorpeltherapie bemühen und die die Deutsche Arthrose-Hilfe seit Jahren fördert. Die MRT-Untersuchungen, die Herr Prof. Uhl dabei durchführt, sind für den Erfolg dieser Forschungsprojekte von entscheidender Bedeutung. Mit Hilfe des MRT kann die Qualität des neu gewachsenen Knorpels präzise geprüft werden. Die Hoffnung ist groß, dass damit einmal viele Menschen Arthrose vermeiden und sogar von Arthrose geheilt werden könnten.

 

Bedeutende Anerkennungen

 

Die Forschungsarbeiten von Herrn Prof. Uhl wurden bereits von führenden Fachgesellschaften gewürdigt. Hierzu zählen die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie, die Gesellschaft für Radiologie und die Nordamerikanische Radiologische Gesellschaft. Herr Prof. Uhl ist heute Chefarzt der Radiologischen Abteilung des Regionalverbunds kirchlicher Krankenhäuser in Freiburg und arbeitet wissenschaftlich eng mit dem Universitätsklinikum Freiburg zusammen.

 

Gratulation und Dank

 

Wer bedenkt, wie viele Menschen heute an Arthrose leiden und wie sehr ihr Alltag und ihr Lebensweg dadurch geprägt werden, wird den Forschern für ihr langjähriges Bemühen um Heilung zutiefst dankbar sein. Neben zwei Kollegen in den USA und einem in München zählt Herr Prof. Uhl für uns zu den bedeutendsten Wissenschaftlern auf diesem Gebiet. So weisen die bisherigen Ergebnisse bereits auf einige wichtige Tatsachen hin: (1) Ausgewogene Ernährung mit viel Vitamin C ist für die Gesunderhaltung des Arkadensystems des Knorpels wichtig. (2) Knorpelschäden wachsen in die Breite, wenn die bisherige Belastung nicht reduziert wird. (3) Knorpeltherapien sind auf Bewegung angewiesen. Aber bis das neue Gewebe seine volle Robustheit erreicht hat, darf es nur maßvoll beansprucht werden. 

 

 

Herr Prof. Dr. med.

Markus Uhl erhält

den Welt-Preis für

Arthroseforschung 2016.

Wir gratulieren ihm

sehr herzlich.

Der Welt-Preis

 

Der Welt-Preis für Arthroseforschung ist durch mehrere Besonderheiten gekennzeichnet:

 

  1. Gewürdigt werden mit diesem Preis Forschungsarbeiten, die die Behandlung oder Vorbeugung der Arthrose grundlegend verbessern und weltweit von Bedeutung sind. Damit sollen diese bleibenden Werte stärker ins Bewusstsein gerückt werden. Den Forschern, die zu den bedeutendsten ärztlichen Pionieren zählen, wollen wir Dank sagen für ihren Einsatz für die vielen Menschen mit Gelenkerkrankungen. Ihre Erfolge und ihre ärztliche Haltung sollen zugleich junge Ärztinnen und Ärzte ermutigen, ihrem Beispiel zu folgen. Erstklassige Forschung ist die Voraussetzung für wirksame Hilfe für Millionen von Arthrose-Betroffenen.

     

  2. Die Auswahl der Preisträger erfolgt unabhängig durch die Deutsche Arthrose-Hilfe. Vorschläge werden entgegengenommen von den Mitgliedern des Kuratoriums, der Fachgesellschaften sowie anderen erfahrenen Persönlichkeiten. Auch für Hinweise unserer Mitglieder sind wir dankbar.

     

  3. Mit dem Preis ist die Einrichtung eines bedeutenden Forschungsbudgets verbunden. Damit sollen die Forschungsarbeiten weiter vorangebracht werden. Die Förderung unterliegt – wie bei allen anderen Projekten – der sorgfältigen Prüfung durch die Forschungsverwaltung der Deutschen Arthrose-Hilfe e.V.

Allen Mitgliedern und Spendern, die durch ihre Beiträge und Zuwendungen die Förderung der Arthroseforschung ermöglichen, danken wir sehr herzlich. Forschung kommt allen zugute und ist die edelste Form der Hilfe bei Arthrose. Herzlichen Dank!

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